Die Atmung – Verbindung von Körper und Geist

Okt 23, 2024 | Health-Tip

von Dr. Christine Lohr

Mit gezielter Atmung zu mehr Ruhe und Gelassenheit.

Heute schon bewusst geatmet? Vieles im Leben sehen wir als selbstverständlich an, dass wir es kaum wahrnehmen. Wie oft denkst du beispielsweise am Tag über deine Atmung nach? Pro Minute atmen wir zwischen 14 und 18 Mal ein und aus – das sind in etwa 23.000 Atemzüge pro Tag.

Die Atmung – ein meist passiver Vorgang, stabil, zuverlässig und dennoch enorm flexibel – der Rhythmus passt sich den jeweiligen Bedingungen an, wenn wir Lachen, Reden oder mit aufkommenden Emotionen konfrontiert sind.

Durch bewusst gesteuerte Atemmuster lassen sich sowohl vegetative Funktionen als auch Hirnrhythmen regulieren, was sich positiv auf Denken, Fühlen und Handeln auswirkt.

Langsames tiefes Ein- und Ausatmen wirkt förderlich auf das Zusammenspiel physiologischer Parameter wie die Herzfrequenz (HF) und Herzratenvariabilität (HRV)1,2.

Was bedeutet das?

Mit der Einatmung steigt die HF – wir stimulieren unseren Sympathikus, das ist der Anteil unseres vegetativen Nervensystems, der aktivierend wirkt. Und umgekehrt regt die Ausatmung den Parasympathikus an, der Herzschlag verlangsamt sich, wir werden ruhiger.

Die HRV misst den zeitlichen Abstand zwischen zwei Herzschlägen, das bedeutet, je höher die Variabilität des Herzschlags ist, desto besser ist die Anpassungs- und Regulationsfähigkeit des Organismus an unterschiedliche physische und psychische Belastungen.

Mit einer kontrollierten Atmung streben wir ein optimales Zusammenspiel dieser Parameter an.

Wie sieht die praktische Umsetzung aus? Welches Atemmuster wirkt positiv auf mein vegetatives Nervensystem?

Integriere mehrmals täglich eine vierminütige tiefe und bewusste Nasenatmung mit weniger als zehn Atemzügen pro Minute in deinen Alltag1.

Das unterstützt die Stressbewältigung und fördert die kognitive Leistungsfähigkeit1.

Widme also deiner Atmung ein paar Augenblicke der Aufmerksamkeit.

Simplify – Just Breathe

 

Quellen:

  1. Laborde S, Allen MS, Borges U, Dosseville F, Hosang TJ, Iskra M, Mosley E, Salvotti C, Spolverato L, Zammit N, et al. Effects of voluntary slow breathing on heart rate and heart rate variability: A systematic review and a meta-analysis. Neurosci Biobehav Rev. 2022;138:104711. eng. doi:10.1016/j.neubiorev.2022.104711.
  2. Zaccaro A, Piarulli A, Laurino M, Garbella E, Menicucci D, Neri B, Gemignani A. How Breath-Control Can Change Your Life: A Systematic Review on Psycho-Physiological Correlates of Slow Breathing. Front Hum Neurosci. 2018;12:353. eng. https://​pmc.ncbi.nlm.nih.gov​/​articles/​PMC6137615/​. doi:10.3389/fnhum.2018.00353.